Im Verbundvorhaben sollen Empfehlungen für die Berücksichtigung von Ungewissheiten bei der Durchführung und Kommunikation von Sicherheitsuntersuchungen im Zusammenwirken mit der geowissenschaftlichen Abwägung im Standortauswahlverfahren abgeleitet werden. Diese Empfehlungen sollen auf eine transparente und nachvollziehbare Durchführung und Anwendung der Sicherheitsuntersuchungen, eine adäquate Kommunikation von Ergebnissen etwa bei wissenschaftlichen und öffentlichen Beteiligungsformaten hinwirken sowie den Detaillierungsgrad von Leitlinien haben. Es werden sowohl naturwissenschaftlich-technische Aspekte als auch an den „Faktor Mensch“ geknüpfte, also menschliche Zuverlässigkeit in der Prozesskette und im Kontext von Mensch, Technik und Organisation.
Es werden Vorgaben aus in- und ausländischen Regelwerken und Empfehlungen internationaler Organisationen sowie einschlägige Erkenntnisse zur Analyse und Bewertung der menschlichen Zuverlässigkeit über die Prozesskette einschließlich sogenannter psychologischen Biases in Prozessen – auch jenseits der nuklearen Entsorgung – ausgewertet, interdisziplinär aufbereitet und mit den Erkenntnissen aus den anderen Verbünden des Clusters zusammengeführt. Es wird eine thematische Struktur für Empfehlungen für die Berücksichtigung von sicherheitsrelevanten Ungewissheiten im Standortauswahlverfahren erarbeitet und iterativ in Zusammenwirken mit allen Verbünden des Clusters weiterentwickelt. Dieser Struktur folgend werden Empfehlungen für eine Strategie im Umgang mit Ungewissheiten im Standortauswahlverfahren, insbesondere beim Vergleich von Standorten (auch angesichts unterschiedlicher Sicherheitskonzepte) und der diesbezüglichen Kommunikation erarbeitet.
Die Empfehlungen werden unter Berücksichtigung der Ergebnisse aller Vorhaben des URS-Clusters abgeleitet, die Arbeit des Verbundes aus TU Clausthal und Universität Kassel fokussiert dabei auf regulatorische Aspekte. Im Mittelpunkt der Arbeiten am Institut für Endlagerforschung der TU Clausthal stehen naturwissenschaftlich-technische Aspekte, das Fachgebiet Arbeits- und Organisationspsychologie der Universität Kassel befasst sich insbesondere mit den Fragestellungen der menschlichen Zuverlässigkeit. Die Ergebnisse sollen in zwei interdisziplinären Dissertationen (je eine pro Verbundpartner) zusammengeführt werden.
In Abstimmung und im Austausch mit den anderen Verbundvorhaben im Forschungscluster werden Beiträge zur Aus- und Weiterbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses im gesamten Cluster geleistet.